Auf der Suche nach meinem inneren Kind: Wenn mein Temperament die Kontrolle übernimmt
- Anonym
- 21. Okt. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Manchmal scheint es, als hätte mein inneres Kind eine Vorliebe für emotionale Feuerwerke. In diesem Artikel, inspiriert von den Weisheiten von Stefanie Stahl und Jamel Brinkley, tauchen wir ein in die turbulente Welt meiner inneren Kindheit und wie sie sich in meinen emotionalen Ausbrüchen als Erwachsener zeigt.

Auf der Suche nach meinem inneren Kind: Wenn mein Temperament die Kontrolle übernimmt
Manchmal fühlt es sich an, als ob ein wilder Sturm in mir tobt. Ein Sturm aus Wut, Frustration und Ungeduld. Ich bin sicher, dass wir alle schon einmal Momente hatten, in denen wir uns gefragt haben: Warum zur Hölle flippe ich gerade so aus? Ich, der Erwachsene, der die Welt im Griff haben sollte? In solchen Momenten wird mir bewusst, dass mein inneres Kind, das normalerweise brav in seiner Ecke spielt, manchmal außer Kontrolle gerät.
Stefanie Stahl schreibt in ihrem Buch "Das innere Kind muss Heimat finden": "Das innere Kind ist ein Teil von uns, der oft im Verborgenen bleibt. Es hat Bedürfnisse, Sehnsüchte und Emotionen, die auf unsere Aufmerksamkeit warten." Diese Aufmerksamkeit, so finde ich, fehlt oft, besonders wenn wir als Erwachsene mit den Anforderungen des Alltags konfrontiert werden.
Ein kürzlicher Vorfall brachte mich dazu, über die Bedeutung meines inneren Kindes nachzudenken. Ich stand in der Schlange an der Supermarktkasse, als der Kerl vor mir sich entschied, den gesamten Inhalt seines Wagens mit Kleingeld zu bezahlen. Mein Geduldsfaden war schon dünner als ein Haar, und bevor ich es wusste, brüllte ich ihn an. Meine innere Sturmwarnung ertönte, aber es war zu spät. Da saß mein inneres Kind in der Achterbahn der Wut, die rasant bergab ging.
Stefanie Stahl sagt: "Je mehr wir unsere Bedürfnisse als Kind unterdrückt haben, desto mächtiger sind sie später in unserem Leben." Mein inneres Kind hatte offensichtlich eine Vorliebe für dramatische Auftritte. Doch während ich auf den Kerl vor mir einbrüllte, merkte ich, dass diese Wut nicht nur seine Schuld war. Ich hatte die Verantwortung, mein inneres Kind zu beruhigen und es zur Räson zu rufen.
Ich habe gelernt, dass in solchen Momenten die Selbstreflexion der Schlüssel ist. Mein inneres Kind braucht Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe. Es schreit nach Trost, wenn es sich vernachlässigt fühlt. Und es kann, ehrlich gesagt, ein ziemliches Drama-Queen sein. Aber statt es zu ignorieren oder zu unterdrücken, versuche ich, ihm zuzuhören und zu verstehen, warum es sich gerade so unwohl fühlt.
Als Stefanie Stahl sagt, "das innere Kind muss Heimat finden", erkenne ich, dass meine Aufgabe darin besteht, meinem inneren Kind diese Heimat zu bieten. Indem ich ihm erlaube, sich auszudrücken, kann ich meine emotionalen Ausbrüche besser kontrollieren. Ich versuche, mir bewusst zu machen, dass es in Ordnung ist, gelegentlich wütend zu sein, solange ich meinen Gefühlen auf eine gesunde Weise Ausdruck verleihe.
Humor ist dabei ein unschätzbares Werkzeug. Als ich den Supermarkt-Kerl anbrüllte, hätte ich beinahe vor Wut gekocht, aber dann erinnerte ich mich an ein Zitat von Jamel Brinkley: "Humor kann die schärfste Klinge sein, die uns hilft, durch die dunkelsten Wälder unserer Seele zu schneiden." Also lachte ich über meine eigene Unbeherrschtheit und entschuldigte mich beim armen Kerl, der sich nur sein Wechselgeld zählen wollte.
Das innere Kind in uns ist ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit. Es erinnert uns daran, dass wir trotz unseres Erwachsenseins immer noch bedürftig sind, immer noch Gefühle haben, und ja, immer noch Fehler machen. Indem wir lernen, auf unser inneres Kind zu hören, ihm Liebe und Aufmerksamkeit schenken und gleichzeitig unseren Humor bewahren, können wir unsere emotionalen Ausbrüche in den Griff bekommen. Und wer weiß, vielleicht finden wir dabei sogar eine gewisse Freude daran, das Leben aus einer kindlichen, unbekümmerten Perspektive zu betrachten.
In jedem von uns steckt ein inneres Kind, das nach Verständnis und Akzeptanz sucht. Wenn wir ihm diese Heimat bieten, können wir in unserer Erwachsenenwelt besser navigieren und die stürmischen Augenblicke des Lebens mit mehr Gelassenheit und einem Augenzwinkern meistern.
Die Beziehung zu deinem inneren Kind kann entscheidend sein, um emotionale Ausbrüche besser zu kontrollieren und ein gesünderes, ausgeglicheneres Leben zu führen. Hier sind fünf Tipps, wie du besser mit deinem inneren Kind kommunizieren kannst:
Selbstreflexion praktizieren:
Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deine Gefühle und Reaktionen nachzudenken.
Frage dich, warum du in bestimmten Situationen wütend, ängstlich oder gestresst wirst.
Versuche, die Ursprünge dieser Gefühle in deiner Kindheit zu identifizieren. Welche Erfahrungen könnten sie ausgelöst haben?
Aktiv zuhören:
Stelle dir vor, dass du deinem inneren Kind in einer sicheren und liebevollen Umgebung zuhörst. Achte auf seine Bedürfnisse, Ängste und Wünsche, ohne zu urteilen.
Vermeide es, dein inneres Kind zu kritisieren oder zu verurteilen, wenn es Gefühle äußert.
Selbstmitgefühl entwickeln:
Sprich liebevoll zu dir selbst, wie du es mit einem verletzten Kind tun würdest.
Erinnere dich daran, dass es völlig normal ist, Gefühle zu haben und Schwächen zu zeigen. Sei geduldig und verständnisvoll mit dir selbst, wenn du deine inneren Kind-Bedürfnisse erfüllst.
Kreative Ausdrucksformen nutzen:
Nutze kreative Techniken wie Tagebuchschreiben, Malen oder Visualisierung, um mit deinem inneren Kind in Verbindung zu treten. Diese Aktivitäten können helfen, Emotionen auszudrücken und inneren Konflikten Luft zu verschaffen.
Grenzen setzen und Selbstfürsorge:
Erlerne, "Nein" zu sagen, wenn du überfordert bist oder Dinge tust, die deinem inneren Kind schaden. Setze klare Grenzen in Bezug auf toxische Beziehungen oder Situationen, die dich belasten. Priorisiere Selbstfürsorge, indem du Zeit für Entspannung, Ruhe und Selbstpflege einplanst.
Die Beziehung zu deinem inneren Kind erfordert Zeit, Geduld und Übung. Es geht darum, sich selbst besser zu verstehen und deine emotionalen Reaktionen bewusster zu steuern. Wenn du diese Tipps in deinen Alltag integrierst, wirst du besser in der Lage sein, mit deinem inneren Kind in Kontakt zu treten und es zu beruhigen, wenn es sich unwohl fühlt.